Kundenprojekt Kunstmühle Königheim

Kunstmühle Königheim
Allbäck Leinölwachs vom Leinfarbenhof auf Dachinnenplatten

 

Dachinnenplatten mit Leinölwachsbeschichtung

Seit diesem Jahr darf der Leinfarbenhof das ambitionierte Sanierungsprojekt Kunstmühle Königheim in Sachen Farben begleiten. Im folgenden Beitrag beschreiben die Bauherren ihr Vorgehen bei der Bearbeitung der Dachinnenplatten. Hierbei wenden sie das pigmentierte Leinölwachs in ungewöhnlicher Weise an, indem sie es für die Nutzung im nur leicht beanspruchten Deckenbereich vor dem Auftragen mit gekochtem Leinöl vermengen. Lesen Sie selbst: 

Seit Ende 2019 sanieren Martin Krentz und Barbara Müller die denkmalgeschützte Kunstmühle aus dem Jahr 1849 in Königheim im lieblichen Taubertal. Dabei legen sie u.a. besonderes Augenmerk auf die Erhaltung des historischen Dachstuhles, der über dem ehemaligen Mühlentrakt als sogenanntes Hängwerk ausgebildet worden ist, um eine freie Deckenspannweite von ca. 8,5 m zu ermöglichen. Mit der Denkmalbehörde wurde abgestimmt, die neue Dachhaut nach dem heutigen Stand der Technik mit Aufsparrendämmung auszubilden. Auf diese Weise kann der komplette Dachstuhl einschließlich Sparren von innen sichtbar erhalten werden. Vorbereitend wurden sämtliche vorhandenen Konstruktionshölzer des Dachstuhls mit Nylonbürsten von ihrem bis zu 1 mm dicken Staub befreit und schadhaftes Holz in traditionellem Zimmermannshandwerk ausgetauscht. Eine weitere Oberflächenbehandlung der Bestandshölzer findet gemäß Vorgabe der Denkmalbehörde nicht statt. Für den Dachaufbau wurden die Sparren zunächst mit Ausgleichhölzern auf eine einheitliche Fläche ausgerichtet, anschließend wurde diese durchgehend mit Nadelholz-3-Schichtplatten versehen. Auf dieser durchgehenden Scheibe wird später die Dämmung aus Holzweichfaserplatten aufgebaut, darüber wird abschließend die Lattung mit neuer Ziegeleindeckung angeordnet.

Vor dem Einbau der Ausgleichshölzer und der 3-Schichtplatten wurden diese in der Werkhalle der Zimmerei Walzenbach GmbH in Königheim von den Bauherren in Eigenleistung mit Allbäck Leinölwachs vorbereitet. Das Leinölwachs wurde hierfür mit ca. 10-20 % gekochtem Leinöl verdünnt und mit einer Kunststoffkelle dünn und gleichmäßig aufgezogen. Gleich nachlaufend wurde das Leinöl mit einem harten Pinsel vergleichmäßigt und nach ca. 20 Minuten mit einem Frotteetuch abgetrieben. Nach einem Tag Trocknungszeit wurden die 30 Platten von je 10 m² von Hand mit einem Schleifvlies #120 großflächig nachbehandelt um kleinere Wachsreste zu beseitigen und eine gleichmäßige stumpfe Oberfläche zu erzeugen. Nach einem weiteren Tag waren die Platten für den Transport auf die Baustelle und den anschließenden Einbau bereit.

 

 

Text, Fotos & Zeichnung wurden dem Leinfarbenhof von Martin Krentz  zur Verfügung gestellt.

Wir sind gespannt, wie es mit der Kunstmühle Königheim weiter geht!

Vielen Dank!